Blog

Duolingo macht das Lernen zum Spiel

Duolingo macht das Sprachlernen zum Kinderspiel

Ich bin ein grosser Fan von Duolingo, einer der bekanntesten Sprach-Lern-Apps (erhältlich für iphone, ipad und Android). Nach eigenen Angaben hat Duolingo mehr als 300 Millionen Nutzer weltweit und wurde (wie im Artikel der «Zeit» erklärt) von Apple 2013 zur «iPhone-App des Jahres» ausgezeichnet. Offenbar nutzen sehr viele Flüchtlinge Duolingo – weil es für sie ein einfacher, kostenloser Weg ist, die Sprache ihres neuen Heimatlandes zu lernen.

Mit Duolingo habe ich vor drei Jahren so gut Spanisch gelernt, dass ich mich in den Ferien mühelos verständigen konnte. Seit Anfang Jahr lerne ich Portugiesisch, da ich mich in Zukunft öfter in diesem schönen Land an der Atlantikküste aufhalten werde. Zugegeben, ich bin ein «Sprachfreak» 😉 Aber auch meinen Klienten, die mit Französisch oder Englisch Mühe haben, empfehle ich die App gerne. In der Regel macht ihnen das Lernen so viel Spass, dass sie meist ganz überrascht sind, wie rasch sie ihre Widerstände gegen das «doofe Französisch» oder das «mühsame Englisch» aufgeben.

Vor- und Nachteile von Duolingo

Das gefällt mir:

  • Die App läuft auf dem Smartphone und ist daher (bei den meisten Lernenden) immer dabei. Wartezeiten werden so ganz leicht zu Lernzeiten. Man kann einfach mal rasch 5 oder 10 Minuten lang üben.
  • Die App ist so spielerisch und clever aufgebaut, dass sie ein bisschen an ein Online-Game erinnert: Für richtige Antworten und absolvierte Lektionen gibt es Punkte; es wird zwischen Wörtern, Bildern und ganzen Sätzen abgewechselt, so dass keine Langeweile aufkommt; es gibt einen (freiwilligen) Wettbewerb mit anderen Nutzern oder sogar eine (ebenfalls freiwillige) Verbindung mit anderen via Facebook; wer seine Zwischentests besteht, erhält das nächste Level frei geschaltet.
  • Aus lerntechnischer Sicht bin ich ziemlich zufrieden: Das Sofort-Feedback über richtig oder falsch ist sehr motivierend. Die Grammatik wird in eigenen Pop-Up-Menüs eingängig erklärt; es gibt genügend Wiederholungen; die Fehler werden sofort korrigiert und am Ende der Lektion noch einmal serviert.
  • Anfänger und Fortgeschrittene werden auf ihrem Niveau abgeholt. Es gibt verschiedene Lernlevels – und erfahrerene Lerner können Zwischenprüfungen ablegen und so rasch in ein höheres Level gelangen.
  • Wer will, kann sich eine tägliche Erinnerung einstellen – dann ruft Duolingo zuverlässig (und fast unwiderstehlich) zum Üben.
  • Einige Features sind individualisierbar. Die Motivationsbotschaften der kleinen Eule, Sound Effekte, Sprech- sowie Hörübungen lassen sich aus- oder einschalten – ganz nach Bedarf.

Nachteile? Hm. Doch, ein paar Nachteile gibt’s:

  • In der Gratisversion erscheint relativ viel Werbung. Diese kann die Nutzerin jeweils problemlos und zügig mit einem «Nein, danke»-Knopf wegdrücken, aber eben… Wer viel Zeit mit Duolingo verbringt, nervt sich mit der Zeit an der Werbung. Die Bezahl-Version kostet ca. 12 Franken im Monat. Die Kündigung ist einfach und zuverlässig.
  • Deutschsprachigen Nutzern bietet Duolingo heute nur die Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch an. Für viele genügt dies – doch wenn man sieht, wie viele Sprachen Englischsprachige zur Auswahl haben, kann man glatt ein wenig neidisch werden.

Die App mit Kindern nützen

Jüngere (Primarschul)kinder würde ich nicht alleine mit Duolingo üben lassen. Zwar ist die App wahrlich kinderleicht zu bedienen. Aber damit verpassen Eltern eine tolle Gelegenheit, das Sprachenlernen zu einer gemeinsamen Tätigkeit zu machen, die Spass macht. (Vor allem Eltern, die eine Scheu vor Französisch haben oder die Sprache bisher noch nie gelernt haben, haben jetzt die Gelegenheit, aufzuholen und mit ihren Kids Schritt zu halten!)

So erhöhen Sie den Lerneffekt:

  • Sprechen Sie die Wörter und Sätze abwechselnd laut nach.
  • Benutzen Sie tagsüber die Wörter, die Sie mit Ihrem Kind in der App gelernt haben. (Diese Art der zwanglosen, fast beiläufigen Repetition ist Honig fürs Hirn!)
  • Machen Sie Repetieren zum Spiel! Nehmen Sie ein grosses Blatt Papier und beginnen Sie mit einem Wort und einer Zeichnung in der Mitte. In meinen Beispielbildern unten sehen Sie das Wort «Casa» für Haus. Von diesem ersten Wort ausgehend, dürfen die Mitspieler abwechslungsweise (aber aus dem Kopf) Wörter und Zeichnungen anfügen, die ihnen einfallen. Wer will, darf auch ein Wörterbuch zu Rate ziehen oder (bei fortgeschritteneren Lernern) ganze Sätze schreiben.
Wörter lernen mit Wort-Ketten und Bildern
Wörterketten bilden – oder frei abrufen und dazu zeichnen.
Wie viele Begriffe fallen Ihnen spontan ein? Sie werden überrascht sein!