Wer (gut) lesen kann, ist klar im Vorteil.

Kinder und Jugendliche, die genügend gut und genügend schnell lesen, haben es in der Schule leichter – das sehe ich in meiner Lernpraxis täglich. Lesenlernen ist aber gar nicht so einfach und für das Gehirn sogar eine ziemlich komplexe Aufgabe. Kein Wunder, tun sich viele Kinder am Anfang schwer damit!

Beim Lesenlernen kann viel schiefgehen, so dass manche Kinder die Lust daran verlieren. Laut vorlesen und immer merken, dass es die anderen viel besser und schneller können? Lieber nicht! Vater oder Mutter sagen beim Vorlesen bei jedem zweiten Wort: «Halt, falsch!» Alles andere als motivierend. Ein Buch aufschlagen und jedes fünfte Wort nicht verstehen? Mühsam. Puh. Dann lieber gar nicht lesen.

Kinder, die Geschichten lieben und viele Hörbücher hören oder Filme sehen, sind anfangs manchmal frustriert, wenn sie sich selber in den Buchstabenwald der gedruckten Geschichten begeben müssen – das ist nämlich anstrengend und von der Story bekommen sie auch zu wenig mit.

Leseratten verschlingen in ihrer Freizeit sehr viel mehr Buchstaben als Lesemuffel, und in der Regel auch schneller. Die Lesegeschwindigkeit ist nicht unwesentlich, denn wer zu langsam liest, kann in Prüfungen Mühe bekommen, Aufgaben oder Fragen genügend rasch zu verarbeiten. Wer zu langsam liest, müht sich mit dem Text ab und hat weniger Zeit, um darüber nachzudenken. Wer zu langsam liest, bleibt an einzelnen Wörtern hängen. Viele (übrigens auch Erwachsene!) lesen zu langsam, weil sie nach einem Satz, den sie nicht verstanden haben, wieder zurück zum Anfang gehen und so Absatz um Absatz wiederholen. Das ist nicht nur zeitraubend, sondern zunehmend langweilig und demotivierend. (Lesen Sie hier die ausführliche Erklärung der Bildungsexpertin Mirjam Stihler dafür, warum es so wichtig ist, 150 Wörter pro Minute lesen zu können.)

Starten Sie jetzt, wo Kinder so viel mehr Zeit als normalerweise haben, eine Leseinitiative!

Wie bringen wir Kinder zum Lesen? – Antworten auf diese und weitere Fragen habe ich für Sie im PDF «Lies, Lesemuffel, lies!» zusammengefasst. Sie finden darin Erklärungen dafür, warum sich manche Kinder mit dem Lesen schwer tun. Tipps, wie Sie Lesemuffel zum Lesen bringen. Und clevere Lesestrategien, von denen auch schon Primarschulkinder profitieren.