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Vier fiese Energieräuber – und wie sie vermieden werden

Notstrom-Reserven anbrauchen?
Notstrom-Reserven anbrauchen?

Energieräubern zuvorkommen!

Hinsetzen, konzentrieren, arbeiten – fertig! Schön wär’s, wenn das Lernen immer nach dem Motto «Gesagt, getan» klappte. Leider tauchen manchmal echt fiese Energieräuber auf, sobald das Thema «alleine Lernen» angesagt ist.

Hier sind ein paar von denen, die mir in meiner Lernpraxis am häufigsten begegnen:

  • «Kann ich eh‘ nicht…»
    Wer lernen will, muss sich etwas zutrauen. Wer (heimlich oder offen) der Überzeugung ist, «dafür habe ich einfach kein Talent» oder «das werde ich nie lernen» wird längerfristig wahrscheinlich Recht haben. Alleine diese Haltung führt ja dazu, dass wir mit angezogener Handbremse unterwegs sind. Warum anstrengen? Hat ja eh‘ keinen Sinn… Wer aber denkt «Ich kann das schaffen» wird wahrscheinlich ebenfalls Recht bekommen! Besonders erfolgversprechend ist dabei offenbar die Frage «Kann ich das schaffen?» – denn sie aktiviert unsere Lösungsfindung. «Ja, kann ich, wenn ich X oder Y tue.» Aus der Frage wird ein Handlungsplan.
  • Endlose Entscheidungsschlaufen ohne Ergebnis
    «Fang jetzt an zu lernen!» – «Keine Lust.» – «Los, fang schon an!» – «Mag nicht.» Für solche Dialoge braucht man keine Gesprächspartner (wie Lehrer oder Eltern), das geht prima im eigenen Kopf. Ein Teil will – der andere geht sofort in den Widerstand, zum Trotz, überhaupt und jetzt erst recht nicht. Wir lassen uns nun mal nicht gerne herumkommandieren – nicht einmal von unserem «besseren» Selbst. Wer zu solchen endlosen  Entscheidungsschlaufen neigt, ist gut beraten, sie grossräumig zu umfahren. Dafür gibt es verschiedene Tricks: Routinen entwickeln (wie beispielsweise immer zur gleichen Zeit oder sofort nach dem Essen etc. anfangen); einen Wecker stellen und «ohne Murren» anfangen, wenn er klingelt; sich mit einem Lernpartner verabreden. Das Thema habe ich bereits vertieft – es kann hier nachgelesen werden: Anfangsschwierigkeiten überwinden
  • Kein Plan.
    Beim Lernen das Wesentliche vom Unwesentlichen oder das Notwendige vom Überflüssigen zu trennen, ist nicht einfach. Meisterschaft kommt meist Hand in Hand mit der Erfahrung. Aus diesem Grund bekommen Primarschulkinder Lernziele. Wer mit dem Lernstoff keine Ziele mehr geliefert bekommt, sollte das zu Erledigende in möglichst kleine, konkret formulierte Aufgaben aufteilen. Unkonkret ist: «Auf Geschichtsprüfung lernen.» Konkret ist: «Die wichtigsten Akteure im Rosenkrieg benennen können.» Im Zweifelsfall ist es wesentlich besser, das Gewicht auf das Abfragen, Abrufen des Gelernten zu legen als auf wiederholtes Anschauen/Lesen. Die Selbstbefragung ist eine der effizientesten Lernmethoden, während wiederholtes Lesen eher zum Einschlafen führt… Auch dieses Thema habe ich vertieft: Prüfungsvorbereitung in fünf Schritten
  • Lernen bis zum Umfallen.
    Das, was gefühlte 90 Prozent der Lernenden tun, nenne ich für mich gerne «Lernorgie»: stundenlanges Abhängen mit Schulstoff am Abend vor der Prüfung. Bringt’s etwas? Leider ja – zumindest kurzfristig. Bei vielen ist die Note nicht einmal so schlecht, dennoch: der Stoff ist weit davon entfernt von «nachhaltig ins Gedächtnis gepackt». Bei aufbauenden Fächern wie Mathematik und Sprachen sind diese Lernorgien fatal. Auf die «Lernorgie» folgt sogar ein Kater, auch wenn er von vielen gar nicht erkannt wird: Es ist die zunehmend grössere Unlust, sich überhaupt wieder zum Lernen hinzusetzen. Da sind knackige, 20-30 minütige Lernphasen viel besser – gefolgt von einer Pause. Was ich über kurze, knackige Lernpause denke und welche ich empfehle, ist hier nachzulesen: Lernturbo Pause